Betrachte das Ego aus der Perspektive, eine reine menschliche Erfindung zu sein. Es ist aus geistiger Materie geschaffen und ein mentaler Auswuchs. Es ist vergleichbar mit körperlichen Auswüchsen wie Warzen, Zysten, Tumoren usw. Nur, es ist viel schädlicher, denn es hat seinen eigenen Lebens- und Überlebenswillen. Es ist fortwährend von der Angst besessen es müsse sterben, verschwinden, als wüsste es, dass es in Wirklichkeit vergänglich ist; nicht real so wie wir. Es will sich immer selbst davon überzeugen, dass es existiert, obwohl es in Wirklichkeit nur eine Illusion ist.
Kurz um: Es..
· nährt sich von deiner Geistigen Energie. Es verlässt sich ausschliesslich auf alles, was es in der Vergangenheit gelernt hat. So wird z.B. jede Situation, die es aus früheren Erlebnissen als Gefahr betrachtet hat, weiterhin als gefährlich angesehen, solange du es gewähren lässt.
· versucht kontinuierlich, den Lauf der Dinge erstarren zu lassen und leugnet Veränderungen auf jede nur erdenkliche Art und Weise ab. Eine seiner Spezialitäten ist das Leiden.
· ist unfähig, in der Realität zu leben, denn es vergleicht alles mit der Welt, die es sich erschaffen hat. Es ist überzeugt davon, seine eigene Welt sei die echte Welt.
Es wirkt auf subtile Art und Weise. Mit der Beobachtung deiner Überzeugungen im Alltag kannst du den Einfluss deines Egos erkennen. Ein paar Beispiele dazu:
Es..
· nutzt Kritik, die Sätze beginnen mit Ich…, oder Übertreibungen, die Sätze beginnen mit Immer… oder Nie…
· verwendet Worte wie, ich «muss»…, ich «sollte» ...ich «würde»
· lässt dich mit anderen vergleichen.
· lebt niemals im gegenwärtigen Moment, achte auf Aussagen wie: «Wenn ich endlich Urlaub nehmen kann, werde ich mich erholen», «Hätte ich doch noch die Energie, die ich in jüngeren Jahren hatte, dann wäre das Leben besser», usw.
· will nicht anerkennen, dass du die Macht hast, um dein Leben zu gestalten. Es nimmt lieber an, die Probleme kommen von aussen. Es neigt dazu, Lösungen systematisch im Aussen, bei anderen zu suchen.
· hält über Jahre hinweg all deine Traumata wach, dein Leid, dass von anderen verursacht wurde. Es drängt dich, Erinnerungen an schwierige Situationen ständig zu wiederkäuen.
· ist nie zufrieden. Hochmut und ein Mangel an Selbstwertgefühl sind seine stärksten Ausprägungen. Es steht für ein übersteigertes Selbstwertgefühl, übertriebenes Selbstbewusstsein, dass zum Ausdruck kommt wie: «Warum kannst du nicht alles sofort aufräumen, wie ICH?», «Siehst du nicht, dass das sinnvoller wäre wenn...?».
Oder in intellektueller, spiritueller Form, «Hör MIR zu, ICH weiss es besser als du!» Hinter diesem Hochmut verbirgt sich grosse Angst, zurückgewiesen und nicht geliebt zu werden.
· meint, es könne andere glücklich machen. Klar ist, dass du ein guter Mensch bist, wenn du dafür sorgst, dass es anderen gut geht. Die Sache ist nur, wendest du dafür die richtigen Mittel an? Alles für andere tun zu wollen, wird von ihnen selten für gut aufgenommen.
Der Einfluss des EGOs lässt sich verringern, indem du erkennst welche enorme Macht und grossen Einfluss es auf dein Leben hat. Denn, du bist nicht das, was du besitzt wie, Titel, Sachen, Geld, oder das, was du tust wie, Mutter oder Vater, Grossmutter oder Grossvater zu sein, oder den Beruf, den du ausübst. Sondern, du bist ein eigenständiges Wesen und hast die Möglichkeit den konstruktiven Umgang mit deinem freien Willen zu lernen und Situationen zu kreieren, die es dir ermöglichen über dich hinaus zu wachsen, Mitgefühl und Liebe immer gewinnen zu lassen.
Veränderungen sind möglich, wenn dir klar ist was verändert und was erreicht werden soll und, wenn du den Mut aufbringst, mit deiner Entscheidung, die Veränderung herbeizuführen und die Verantwortung für deine Entscheidung zu übernehmen.
Die Verantwortung für deine Entscheidungen zu übernehmen, ist im folgenden Zusammenhang zu verstehen:
· Du anerkennst, dass du dein Leben fortwährend selbst gestaltest und alle Konsequenzen für deine Entscheidungen, Handlungen und Reaktionen trägst.
· Du akzeptierst, dass es sich für deine Familienangehörigen und allen weiteren Personen ebenso verhält, du für ihre Entscheidungen nicht verantwortlich bist.
· Du deiner Intuition vertraust, indem:
▹ du in einem 1sten Schritt, den Einfluss deines Egos in deiner Entscheidungsfindung erkennst, weil du deinen Entscheid und die erwartete Nützlichkeit hinreichend erklären kannst. Ein aufkommendes Unbehagen kaum beachtest.
▹ du in einem 2ten Schritt auf dein "Inneres", deine Gefühle achtest und sie in deine Entscheidungsfindung mit einbeziehst, sie gelten lässt. Du hast ein stimmiges Gefühl mit deinem Entscheid und bist motiviert diesen umzusetzen, bekundest aber Mühe ihn zu begründen.
▹du in einem 3ten Schritt die Umsetzung des Entscheids lösungsorientiert angehst und keine Erwartungen an die Umsetzung knüpfst. Nicht wertest, beurteilst, verurteilst oder Beschuldigungen hegst, wenn die Umsetzung sich anders als erwartet gestaltet.
Mit diesem Ansatz triffst du Entscheidungen mit einem unbekannten Ausgang und erlaubst dir neue Erfahrungen zu machen. Diese neuen Erfahrungen bieten dir die ersehnten wahrhaftigen Erklärungen zu deinen Entscheidungen und haben den Vorteil, nicht an deinen Intellekt gebunden und von deinem EGO beeinflusst zu sein. Sie stärken deinen Selbstwert, bieten dir Klarheit und vermehrte Lebensqualität und, last-but-not-least, sie ermutigen dich weitere Schritte mit intuitiv geprägten Entscheidungen zu unternehmen.
