Auf meinen beruflichen und privaten Reisen begegnete ich zahlreichen Menschen und erfuhr, wie sie ihren Alltag meistern, ihren familiären und beruflichen Anforderungen nachkommen. Egal in welchem politischen, gesellschaftlichen, kulturellen oder gläubigen Umfeld sie sich bewegten, fiel mir auf, dass sie eine Gemeinsamkeit verbindet.
Sie wünschen sich in ihrem Alltag, unabhängig von all seinen Herausforderungen, Glück und Harmonie zu erleben.
Das war für mich eine der eindrucksvollsten Erfahrungen.
Nun, wie ist es denn möglich Harmonie zu erfahren? Das gegenwärtige weltliche Geschehen mit seinem unsäglichen Leid, das uns täglich in den sozialen Medien über die Bildschirme und andere mediale Kanäle erreicht, lässt so gar nicht auf ein gerechtes und friedliches Zusammensein hoffen.
Liegt die Lösung dazu im Aussen oder bei uns im Inneren?
Die beiden folgenden Zitate deuten darauf hin, Harmonie bei uns selbst entstehen zulassen, durch unser Verhalten als Impuls auf andere Menschen wirken zu lassen.
«Drei Menschen harmonieren am besten, wenn zwei fehlen.»
©Kurt Haberstich (*1948), Schweizer Buchautor und Aphoristiker
«Man muss nicht die Schnelligkeit steigern oder die Langsamkeit pflegen, sondern den Rhythmus finden.»
©Ernst Reinhardt (*1932), Dr. phil., Schweizer Publizist und Aphoristiker
Wie lassen wir Harmonie in uns entstehen, worauf dürfen wir achten?
Unser Bewusstsein zu entwickeln, scheint mir hier ein ganz wesentlicher Faktor zu sein. Die Quelle an Informationen dazu entdecken wir in unserem Verhalten. Dieses spiegelt die Beziehung, die wir zu uns selbst pflegen und macht uns auf Einflüsse aufmerksam, die ein souveränes Verhalten behindern.
Mit dem Fokus auf der Beziehung zu uns selbst können wir feststellen, ob wir mehrheitlich nach Lösungen im Aussen suchen und unsere Gefühle, die Botschaften von unserem Inneren dabei vernachlässigen. Den Lösungen im Aussen und den Botschaften in unserm Inneren nicht unserer Aufmerksamkeit in einem ausgewogenen Verhältnis schenken.
Diese Herausforderung möchte ich an den folgenden beiden Alltagsbeispielen beleuchten.
Mit Kopfschmerzen erinnern wir uns gerne an Medikamente, die uns rasch Linderung verschaffen, ziehen Familienmitglieder, Freunde oder Bekannte in die Lösungsfindung mit ein und sind dankbar, wenn die Medikamente wirken und uns in die Lage versetzen unser gewohntes Leben weiterzuführen. Mit der Ausbreitung von Pollen ist die Lösungssuche im Aussen einfacher. Zur gegebenen Jahreszeit folgt dem täglichen Wetterbericht ein ausführlicher Pollenbericht. Wir werden auf die Pollensaison aufmerksam gemacht und können uns rechtzeitig geeignete Mittel besorgen, um unserer Pollenallergie Herr zu werden.
In einem ersten Schritt ist es sinnvoll, wenn nicht sogar zwingend, im Aussen nach einer Lösung Ausschau zu halten, die Milderung bringt. In einem weiteren bedeutsamen Schritt sollten wir uns Zeit für uns nehmen, um die Botschaft unserer Psyche, aus Schamanischer Sicht unserer Seele, wahrzunehmen. Wenn es uns gelingt sie zu entschlüsseln und anzunehmen, können wir uns entscheiden durch gewollte Verhaltensänderungen, die wir liebevoll mit unserm kreativen Willen umsetzen, unsern Alltag souveräner zu gestalten.
Stellt sich nun die Frage, was hält uns denn in unserem gewohnten Trott? Warum ist es einfacher im Aussen nach Lösungen zu suchen, anstatt auf unser Inneres, im Volksmund unseren Bauch, zu vertrauen und Entscheidungen mit ungewissem Ausgang zu priorisieren? Besonders dann, wenn wir uns nichts sehnlicher wünschen als die zu sein, die ich bin und mich von dem zu lösen, was mich nervt, mir die innere Ruhe raubt.
Wir verweilen gerne in unserer Komfortzone.
Ein hervorragender Indikator, um die Botschaften unserer Psyche, unserer Seele, wahrzunehmen ist unser Verhalten. Es wird von unserem Unterbewusstsein gemeinsam mit den von uns getroffenen Entscheidungen gesteuert. Alle Verhaltensweisen, die nicht unserer Einzigartigkeit entsprechen, werden uns als Auffälligkeiten und Unpässlichkeiten durch unser Gefühl, als auch von aussen, durch Menschen in unserem Umfeld, gespiegelt. Als intensive Botschaften erleben wir Unfälle und Krankheiten, die uns eine Weile aus unserem Leben katapultieren.
Das Gefühl der inneren Unruhe scheint mir ein gutes Beispiel für eine Unpässlichkeit zu sein, die durch unser Verhalten zum Ausdruck gebracht wird, uns die Kraft nimmt und davon abhält unsere Souveränität zu erlangen. Sie ist eine energetische Blockade, die wir auflösen können, um unser Leben befreiter zugestalten. Die Ursache zu dieser Blockade ist einzigartig.
Verhaltensweisen, die auf das Gefühl der inneren Unruhe hinweisen:
· An Situationen festhalten, die uns begrenzen
· Entscheidungen, die Abhängigkeiten fördern
· Sich Themen anderer anzunehmen, um sie zu lösen
· Als Störenfried wirken und kämpfen, um zu gewinnen
· Anderen dienen und dabei die eigenen Bedürfnisse hintenanstellen
· Entscheidungen mit Erwartungen verknüpfen
· Sich mit Themen beschäftigen, auf die wir keinen Einfluss haben
· Auf eigene Vorteile achten und bestrebt sein sie zu erreichen
· Ständig auf der Suche sein, ohne das Gelungene zu würdigen
· Unvorhergesehene Ereignisse als Problem werten, die Wachstumschance nicht erkennen
· Eine berufliche Tätigkeit, die uns gesellschaftliches Ansehen verleiht
Es ist sicher ein erster grosser Schritt, sich eine Unpässlichkeit einzugestehen. Ein weiterer wesentlicher Schritt ist die Entscheidung sie aufzulösen. Dies bringt mit sich, neues Terrain zu betreten, uns aus unserer Komfortzone zu bewegen, mit Mut und Ausdauer die Entscheidung mit offenem Ausgang umzusetzen. Dabei lernen wir in kleinen Schritten voranzuschreiten und wie unsere neuen Erfahrungen uns in der Entwicklung unserer Souveränität weiterbringen.
Denn, wenn wir uns souverän verhalten, tun wir genau das, was uns interessiert, unsere Entscheidungen und Handlungen sind von einem stimmigen Gefühl begleitet. Wir lernen, ziehen Situationen an und treffen auf Menschen, die uns in unserem Vorhaben unterstützen. Der stetige Wandel, den wir so kreieren, lässt uns Lebendigkeit und Harmonie erfahren.
Das folgende Zitat ist für mich ein grossartiger Impuls für eine authentische Lebenshaltung.
«Die höchste Form des Glücks ist ein Leben mit einem gewissen Grad an Verrücktheit»
@ Desiderius Erasmus von Rotterdam, ein niederländischer Universalgelehrter: Theologe, Philosoph, Philologe, Priester, Autor und Herausgeber von 444 Büchern und Schriften. Verstorben 12. Juli 1536 Ära: Niederländische Renaissance
Verrücktheit bringt uns die Leichtigkeit, die uns gut tut und uns Mut gibt, unsere Komfortzone zu verlassen. Das Wagnis für das Unbekannte verleiht uns Kraft. Denn das, was wir verändern, eröffnet uns neue Wege, unsere Souveränität zu leben.